Lebenslauf
Hildegard wurde 1098 als Tochter eines fränkischen Landadeligen bei Alzey geboren. Mit acht Jahren wurde sie als Oblatin
(Bestimmung des Kindes zum Klosterleben) dargebracht und in religiöse Erziehung gegeben. Nach dem Tod ihrer späteren
Lehrmeisterin Jutta von Spanheim, übernahm sie die Leitung der Gemeinschaft frommer Frauen auf dem Disibodenberg
um 1136. Dreizehn Jahre später gründete sie ihr erstes Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen.
Tod und Heiligsprechung
Hildegard von Bingen verstarb am 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg. Auch wenn sie schon zu Lebzeiten als Heilige
verehrt wurde, blieben Verfahren zur Heiligsprechung bis 2012 wirkungslos. Am 10. Mai 2012 sprach Papst Benedikt XVI.
sie heilig. Fünf Monate später, am 07. Oktober 2012, wurde Hildegard zur Kirchenlehrerin erhoben.
Eine besondere Rolle spielt Hildegard im Bereich der Medizin.
Sie vertrat eine ganzheitliche Lehre, die die Gesundheit von Körper, Geist und Sinnen als voneinander abhängig betrachtet.
Ihre medizinischen Schriften befassen sich mit der biologischen
Umwelt und geben Anweisungen für die gesunde Lebensführung. Sie beschreiben Arzneien und Naturheilmittel, sowie
Krankheitsursachen und Behandlungsmethoden. Hildegard hatte die Überzeugung, dass ein Mensch sich umso schlechter
fühlte, je weiter er sich von Gott entfernte. Daher war das Ziel der Hildegard von Bingen Heilkunde, die Betroffenen zu
heilen und wieder in die göttliche Ordnung einzufügen. Aktuelle Heilkunde basiert teilweise auf der Lehre der
Benediktineräbtissin. Hildegard von Bingen Rezepte umfassen z.B. Herzwein, Gemüse-Fastensuppe oder Dinkelbrot.
In ihrer Naturheilkunde "Physica" nennt Hildegard 513 Pflanzen, Tiere, Elemente, Steine und Metalle.
293 Pflanzen und deren Wirkungen auf Menschen bespricht sie im Detail, darunter die verschiedenen Getreidearten, die Gemüse, Gewürze, die vielen Wurzeln und Kräuter.
Hildegard beschreibt in ihrer Naturkunde die Schöpfungswirklichkeit immer in ihrer Heilkraft für die Menschen.
In ihrer Heilkunde "Causae et curae" wird jenes geistige Wissen spürbar, dass noch um die Einheit von Welt und Mensch, von Natur und Lebensraum weiß.
Das Grundmotiv der Heilkunde Hildegards ist, den Menschen nicht nur gesund, sondern "heil" zu machen.
Alle Heilmittel versteht sie als Wege zum Heil.